Im Dogger breitet sich eine Rotfazies mit dem Sammelbegriff Klauskalk aus.
Gelgentlich liegt der Klauskalk nicht über Lias sondern direkt auf Trias, wobei braunrote gewölbte Eisen-Mangankrusten als „hardground“ auftreten. Die Krusten geben sich als Algenstromatolite zu erkennen. Der Klauskalk kann ebenfalls Verkarstungen und Klüfte in der Ober-Trias ausfüllen. Bei Unterlage aus Hierlatzkalk bildet dieser mit dem Klauskalk meist eine einzige Steilstufe im Gelände.
Kennzeichen des Klauskalkes sind rote und braunrote, dichte Kalke, die starke Subsolution und Kondensation aufweisen und oft massenhaft kleine Schalenquerschnitte von Bositra, einer pelagischen Bivalvenform enthalten. Diese Anhäufung ist im Dünschliff und mit der Lupe als Mikrolumachelle gut zu identifizieren und so werden die Kalke auch Filament- oder Bositrakalke genannt.
Die Mächtigkeit des Klauskalkes beträgt meist nur wenige Meter, dennoch umfasst er infolge der starken Kondensation alle Ammonitenzonen des Dogger.
Sie sind bei KRYSTYN (1970, 1972) bearbeitet (Arten der Gattungen Holcophylloceras, Procerites, Oxycerites, Lytoceras etc.)
Mikropaläontologisch ist neben den Filamenten das Auftreten planktonischer Foraminiferen („Protoglobigerinen“) oft in großer Anzahl bemerkenswert. Die Klauskalke erstrecken sich, insofern nicht noch Allgäu-Fazies vorliegt, über sämtliche bajuvarische und tirolische Decken.
Stellenweise können sie durch rötliche Feinspatkalke ersetzt werden.
Quelle: Geologie der österreichischen Bundesländer NÖ,Godfrid Wessely, Geologische Bundesanstalt, Wien 2006