Die bunten Cephalopodenkalke des Lias werden Adneter Kalk (Adnet bei Salzburg) genannt. Diese roten ammonitenführenden Kalke fanden unter der Bezeichnung „Salzburger Marmor“ als Dekorstein weite Verbreitung.
Quelle:Historische Geologie, Peter Faupl, Wien Facultas 2000
Unter der Bezeichnung „Rotkalk“ werden alle bunten, meist geringmächtigen Kalke zusammengefasst, die als Schwellenfazies die grauen Beckensedimente der Felckenmergel unter- und überlagern oder lateral ersetzen. Im oberen Teil sind dies meist ziegelrote knollige Kalke und Mergel, im unteren Teil Knollenkalke mit dünnen Mergelfugen des Typs Adnet-Kalk sowie Echinodermenkalke des Typs Hierlatz-Kalk.
In den knolligen Adnetkalken sind oft Ammoniten in Steinkernerhaltung zu finden (MEISTER & FRIEBE, 2003), seltener auch Belemniten.
Die bunte meist rote Farbe wird durch Eisenhydroxide bestimmt. Allerdings wechselt die Farbe lateral über rötlich geflammte Bereiche zu fast weißen oder grünlich-grauen Gesteinen, deren Eisen in reduzierter Form in feinkörnigem Pyrit gebunden ist.
Lokal greifen die Rotkalke in schmalen Spaltenfüllungen mehrere Meter tief in die unterlagernden Plattformkalke des Rheatium hinunter, die in chaotischen Brekzien aufgelöst sind.
Große Mächtigkeitsschwankungen von wenigen Metern auf 30m sowie rasche laterale Fazieswechsel deuten auf große submarine Reliefunterschiede hin.
Die knolligen Rotkalke werden als kondensierte pelagische Sedimente interpretiert, die auf etwas tiefer gelegenen Schwellen oder deren Abhängen abgelagert wurden.
Die spaltenartig in die liegenden Plattformkalke des Rhaetium hinunter greifenden, matrixreichen Brekzien zeigen eine mehrphasige Öffnung von synsedimentären Dehnungbrüchen an und dokumentieren das Zerbrechen der triassischen Karbonatfplattform in frühesten Jura (EBERLI 1985, KINDLE, 1990).
Die mergeligen Rotkalke im Hangenden der Fleckenmergel können nach Ammonitenfunden in den späteren Lias gestellt werden (MEISTER & FRIEBE 2003).
Die typischen Knollenkalke (Adnet-Kalk) führen meist eine Ammonitenfauna des Sinemurium, lokal sind basale Kondensationshorizonte des Hettangium ausgebildet.
Quelle: Geologie der österreichischen Bundesländer Vorarlberg, J.Georg Friebe, GBA, Wien 2007